Die Sprechduette treffen auf Annette von Droste-Hülshoff! Miriam Berger und Xaver Römer hauchen altehrwürdigen Gedichten eine neue akustische Ästhetik ein.
»Da birst das Moor, ein Seufzer geht hervor aus der klaffenden Höhle; Weh, weh, da ruft die verdammte Margret: Ho, ho meine arme Seele!« So und so ähnlich klingen die Texte von Annette von Droste-Hülshoff – eine Steilvorlage für poetische Performer wie Miriam Berger und Xaver Römer. Das Duo Sprechduette räumt den Sätzen, Worten und Silben der 1797 geborenen Schriftstellerin Raum zur Entfaltung ein und liefert zugleich eine bestechende, zeitgemäße Interpretation. So ist Annette von Droste-Hülshoff, die als eine der bedeutendsten deutschen Dichterinnen gilt, garantiert noch nie gehört worden.
Geschwehle, Droste-Wavlet ist eine Textperformance mit und über Texte von Annette von Droste-Hülshoff. Ihre Sujets, ihre Blicke, ihre Vorstellungen und Organisationen werden zergliedert und analysiert, überformt oder umgearbeitet und mittels moderner Ästhetiken neu projeziert. Im Fokus unseres Projektes stehen dabei Der Knabe im Moor und ihr Zyklus Klänge aus dem Orient.
Dabei schwenken und schwanken wir zwischen untergründig, moorig Schwelendem, brennenden und energiegeladenen Wortbriketts und überbrückenden Satzziegeln (siehe Bild oben).
Soweit die metaphorische Performancebeschreibung.
Konkret heißt das: Manche Gedichte werden nacherzählt, andere werden auf einen Kern reduziert oder zusammengefaßt oder interpretiert oder umgeschrieben oder ineinander überblendet oder oder oder oder noch was anderes.
Am Ende der Performance besitzt der Hörer eventuell mehr Fragen an die Welt, mit Sicherheit aber neue Lesarten der Droste. Und einen erweiterten Textklangraum, Raumklangtext, Klangtextraum, Klangtexttraum ...